Neapolis
Allzu oft hält uns das Denken in verschiedenen Maßstäben davon ab, Stadt und Haus als einen organismischen Zusammenhang vorzustellen. Nicht schon an der Fassade endet die Räumlichkeit der Stadt und nicht erst jenseits der Wand beginnt die andere des Hauses, vielmehr schließt die Raumhaltigkeit der Wand mit ihren verfeinerten Öffnungen beide in abgestuften Raumfolgen aneinander an. Eine wirklich räumliche Vorstellung von Architektur hebt die dualistische Vorstellung von Stadt und Haus schlussendlich auf: Die räumlichen Sphären des Städtischen und des Häuslichen durchdringen einander, mal mehr mal weniger verschieben sich Grenzen zwischen drinnen und draußen. Die Gestaltung dieser räumlichen Situationen mit reziprok überlagerten Widmungen, wie Öffnungen, Übergänge, Passagen, Zwischenräume usw. ist die Aufgabe städtischer Architektur. In keiner anderen Stadt ist diese „Porosität“ im Wohnen angefüllter, als in Neapel, der Stadt, der dieses Buch gewidmet ist.
Vor dem Hintergrund der Frage nach einer städtischen Architektur führen die italienischen und deutschen Beiträge von Renato Capozzi, Karsten Ley, Mario Losasso, Andrea Maglio, Valeria Pezza, Paola Scala, Uwe Schröder, Francesco Sorrentino und Federica Visconti topologische, typologische, kartografische, geschichtliche und theoretische Aspekte von Orten und Horizonten zu einer räumlichen Skizze der Stadt Neapel zusammen.
Herausgeber: Uwe Schröder
Titel: Neapolis. Studien zur Räumlichkeit der Stadt Neapel
Band: 6
Verlag: Ernst Wasmuth Verlag
Auflage: 1.
Ort: Tübingen/Berlin
Datum: 2016
ISBN: 978 3 8030 0935 7
ISSN: 2364-7663
News: Workshop, Vorträge und Kolloquien von/mit usarch im Rahmen seiner Gastprofessur an der UNIVERSITA' degli STUDI di NAPOLI FEDERICO II